Das größte Altersheim in der Bundesrepublik Deutschland ist das Hospital zum Heiligen Geist, welches in der Hansestadt Hamburg gelegen ist. Es befindet sich im Ortsteil Poppenbüttel, welcher 1937 eingegliedert wurde. Die Dimensionen des Altersheims sind riesig: Mit rund 1100 Bewohnern und 900 Angestellten gleicht es mehr einer kleinen Stadt als einer Pflegeeinrichtung.
Die Geschichte des Hospitals zum Heiligen Geist reicht lange zurück. Bereits 1227 wurde die Institution, damals als Heim für Pilger, Alte und Kranke, von der St. Nikolai Kirche ins Leben gerufen. Aus dem Jahr 1247 ist dokumentiert, dass für den Ausbau der Institution zusätzliches Land erworben wurde. Das Hospital lag zu dieser Zeit vor den Mauern der Stadt Hamburg und bot bereits Platz für bis zu 100 Bewohner.
Über die Jahre begann das Hospital immer mehr zu wachsen. Hierfür waren in erster Linie die zahlreichen Schenkungen von Bürgern, die etwas Gutes tun wollten, verantwortlich. Das Hospital änderte mehrmals die Verwaltung. War es erst die katholische Kirche, die das Hospital leitete, so war es in der Folge zuerst ein Rat aus einem Provisor und Ratsherren und später die Kirchenältesten der reformierten Kirche von Hamburg. Nach der Zeit der französischen Besatzung 1831 wurde das Hospital schließlich der neuen Landherrenschaft der Geestlande übergeben.
Da auch Hamburg immer weiter wuchs, lag das Hospital zum Heiligen Geist bald mitten in der Stadt. 1882 wurde jedoch beschlossen, das Hospital in den Vorort Eilbeker zu verlegen. Dort war es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu finden, es wurde jedoch im Verlauf des Krieges durch Bombardierungen schwer beschädigt. Nach dem Krieg wurde beschlossen, das Hospital außerhalb der Stadt, in Poppenbüttel, wieder aufzubauen. An diesem Standort ist es auch heute noch zu finden. 1970 wurde es massiv ausgebaut. Zur selben Zeit wurde das Hospital auch mit der geografisch angrenzenden Stiftung Altendank fusioniert.
Auch heute ist die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Die Zukunftsvision des Hospitals zum Heiligen Geist sieht den Ausbau zur „Neuen Seniorenstadt Heilig Geist“ vor. Hierfür soll die bestehende Anlage vor allem gegen Westen stark erweitert werden. Der Baustart für die nächste Erweiterung ist für 2019 vorgesehen.
Dank seiner Größe ist das Hospital zum Heiligen Geist in der Lage, den Bewohnern viel mehr zu bieten als ein herkömmliches Altenheim. Zum Angebot gehören so auch Geschäfte, eine Bankfiliale, ein Internetcafé, eine Bibliothek, ein Festsaal und vieles mehr. Um den Bedarf an Pflegepersonal zu decken, verfügt das Hospital auch über eine eigene Pflegeschule, die Pflegeschule Alstertal. Diese bildet nicht nur den Pflegenachwuchs aus, sondern ist auch aktiv an vielen Forschungsprojekten im Bereich der Altenpflege involviert.
Trotz der enormen Größe des Hospitals ist es noch immer mit seinen Wurzeln verbunden. Noch immer wird das Hospital nach christlichen Grundsätzen vom Kollegium der Oberalten der Hamburger Hauptkirchen geleitet. Dies wird auch in der Zukunft so bleiben.